Was sind die wichtigsten Aufgaben von Hausverwalter:innen?
Die Hauptaufgabe eines Hausverwalters/einer Hausverwalterin ist die Verwaltung von Immobilien im Auftrag von Eigentümern oder Wohnungseigentümergemeinschaften. Dies umfasst eine breite Palette von Tätigkeiten:
- Finanzmanagement: Hausverwalter:innen kümmern sich um die finanzielle Seite der Immobilienverwaltung, dazu gehört das Erstellen von Budgets und die Verwaltung von Miet- und Betriebskosten.
- Instandhaltung und Reparaturen: Sie koordinieren Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten, stellen sicher, dass notwendige Wartungen durchgeführt werden, und kümmern sich um die Beauftragung von Handwerkern.
- Mieterbetreuung: Hausverwalter:innen sind Ansprechpartner:innen für Mieter:innen und kümmern sich um Anliegen und Beschwerden. Sie sind dafür verantwortlich, Mietverträge zu verwalten und Neuvermietungen zu organisieren.
- Rechtliche Angelegenheiten: Sie müssen die rechtlichen Vorschriften für Immobilien in Österreich kennen und sicherstellen, dass die Immobilien den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.
- Versicherung und Risikomanagement: Die Sicherstellung der Versicherungsabdeckung und das Management von Risiken sind ebenfalls wichtige Aufgaben einer Hausverwalterin/eines Hausverwalters
Wie wird man Hausverwalter:in?
Um Hausverwalter:in zu werden, startest du deine Karriere zuerst als Hausverwaltungsassistent:in und arbeitest dich dann hoch in die Verwaltung. Ein Studium ist hier kein Muss. Du kannst direkt nach der Matura in den Beruf einsteigen und als branchenfremde:r Assistent:in durch Weiterbildungen (HV-Assistenzkurs am WIFI) die Karriereleiter empor klettern. Oder du gehst den akademischen Weg, studierst Immobilienwirtschaft an einer FH und beginnst dann in einer Hausverwaltung, wo du dein theoretisches Wissen nach deinem Studium in die Praxis umsetzen kannst.
Welche Fähigkeiten und Kenntnisse sollte man als Hausverwalter:in mitbringen?
Für den Beruf der Hausverwalter:innen sind vielfältige Fähigkeiten und Kenntnisse erforderlich:
- (Rechtliche) Immobilienkenntnisse: Grundkenntnisse des österreichischen Mietrechtsgesetzes (MRG) und Wohnungseigentumsgesetz (WEG) sind essenziell für den Beruf, sowie auch ein umfassendes Verständnis für Immobilienmärkte.
- Kommunikation: Die Fähigkeit, effektiv mit Eigentümer:innen, Mieter:innen, Handwerkern und anderen Stakeholdern zu kommunizieren, ist wichtig. Sehr gute Deutschkenntnisse in Wort und Schrift sind somit Grundlage für den Beruf.
- Organisation: Eine strukturierte Arbeitsweise und die Fähigkeit, viele Aufgaben gleichzeitig zu bewältigen, sind unerlässlich.
Je nach Ausrichtung und Fokus des Unternehmens können auch Kenntnisse des Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz (WGG) benötigt werden.
Was sind die wichtigsten Eigenschaften und Persönlichkeitsmerkmale von Hausverwalter:innen?
Eine schnelle Auffassungsgabe, vernetztes Denken sowie eine lösungsorientierte Persönlichkeit sind durchaus von Vorteil in dem Beruf. Der Arbeitsalltag ist abwechslungsreich und erfordert eine gewisse Flexibilität, sowie ein Verständnis für die Anliegen der Mieter:innen bzw. Eigentümer:innen. Einfühlungsvermögen und ein hohe Kunden-sowie Serviceorientierung sind daher Grundvoraussetzungen.
Welche Herausforderungen gibt es in dem Beruf?
Ein:e Hausverwalter:in ist die Anlaufstelle für Beschwerden aller Art, die von Mieter:innen oder Eigentümer:innen eingebracht werden. Dies kann herausfordernd sein, vor allem auch aufgrund des hohen Workloads und dem immensen Zeitaufwand, den die Verwaltung von mehreren Immobilien mit sich bringt. Durch eine effiziente Zeitplanung und durch eine „dicke Haut“ werden diese Herausforderungen jedoch gemeistert.
Achtung vor gesetzlichen Änderungen: Die Immobiliengesetzgebung (MRG, WEG, WGG) kann sich ändern, und Hausverwalterinnen müssen immer auf dem Laufenden bleiben und sich informieren.
Welche Arbeitsbedingungen und -umgebungen sind typisch für den Beruf?
Hausverwalter:innen haben meist fixierte Arbeitszeiten. Aufgrund der Eigentümer- und Mieteranliegen muss in der Hausverwaltung in der Regel immer jemand bis 18:00 oder 19:00 Uhr erreichbar sein, um die Hotline zu betreuen. Oft wird sich mit diesen Telefondienstzeiten aber innerhalb des Teams abgewechselt.
Die Möglichkeit zu Homeoffice ist mittlerweile immer mehr verbreitet, zumindest an 1-2 Tagen pro Woche. Mehr ist meist nicht möglich, da Hausverwalter:innen häufig zu persönlichen Terminen erscheinen müssen, wie etwa zu Wohnungsbegehungen, Wohnungsrückgaben, oder Versammlungen.
Wie wichtig sind Fort- und Weiterbildungen?
Fortbildungen im Rahmen von WIFI, ÖVI oder BFI Kursen sind essenziell, um mit den sich ständig ändernden Gesetzen und Praktiken in der Immobilienbranche Schritt zu halten.
Welche Perspektiven gibt es für den Beruf?
Die Nachfrage nach qualifizierten Hausverwalter:innen ist konstant. Mit Erfahrung und Weiterbildung können sich Karrieremöglichkeiten eröffnen, wie z.B. Teamlead, Abteilungsleitung einzelner Sparten in der Hausverwaltung (Technik, WEG, MRG, Gewerbe, Vorsorgewohnungen, etc.) oder das geschäftsführende Asset Management.
Welches Gehalt kann man als Hausverwalter:in erwarten?
Die Gehaltsaussichten von Hausverwalter:innen bewegen sich abhängig von Qualifikation, Erfahrung und Unternehmen zwischen ca. € 2.700,00 und ca. € 5.500,00. Hier die Gehaltsaussichten im Detail:
Junior Hausverwalter:innen: ab € 2.700,00 bis € 3.400,00
Hausverwalter:innen: ab € 3.000,00
Erfahrene Hausverwalter:innen: ab € 3.800 bis € 4.500,00
Abteilungsleitung mit 15+ Mitarbeiter:innen: bis zu € 5.500,00
Unser Rat an zukünftige Hausverwalter:innen?
Wenn du überlegst, den Beruf Hausverwalter:in zu ergreifen, sollte dir eines bewusst sein: Der Job geht mit hoher Verantwortung einher. Du wirst mit vielen verschiedenen Persönlichkeiten und unerwarteten Herausforderungen konfrontiert werden, für deren Lösung du verantwortlich sein wirst. Mit fachlicher Qualifikation und einem kühlen Kopf wirst du diese Fälle jedoch meistern!
Fazit
