Bilanzbuchhalter:innen- Die Expert:innen für Zahlen und Finanzen

Das Berufsbild des Bilanzbuchhalters/der Bilanzbuchhalterin baut auf dem des Buchhalters/der Buchhalterin auf. Mehr zum Beruf Buchhalter:in liest du hier.

Während Buchhalter:innen die laufende Buchhaltung bis Rohbilanz übernehmen, verantworten Bilanzbuchhalter:innen die darauffolgenden Abschlussbuchungen und erstellen den Jahresabschluss. In einigen Unternehmen sind Bilanzbuchalter:innen wiederum sowohl für die laufende Buchhaltung, als auch für die Abschlussbuchungen zuständig.

Zu den Abschlussbuchungen zählen unter anderem:  

• Abschreibungen 
• Forderungsbewertungen 
• Warenbewertungen 
• Bildung von Latenten Steuern 
• Mehr-Weniger-Rechnung 

Bilanzbuchhalter:innen erstellen außerdem folgende Steuererklärungen: 

• Umsatzsteuer 
• Lohnsteuer 
• Einkommensteuer 
• Körperschaftsteuer 

Zudem fungieren Bilanzbuchhalter:innen als Ansprechpersonenen für den Wirtschaftsprüfer. 

Der Grundstein für den Beruf des/der Bilanzbuchhalters/Bilanzbuchhalterin bildet – wie oben erwähnt – die Buchhaltung. Nach ca. drei Jahren Berufserfahrung in diesem Bereich kannst du den Schritt wagen und die Ausbildung zum Bilanzbuchhalter absolvieren. Ein absolutes Must-Have für den Antritt zur Bilanzbuchhalterprüfung ist eine erfolgreich bestandene Buchhalterprüfung.

Interessante Lehrgänge für die Bilanzbuchhaltung bieten unter anderem die Akademie der Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen (Diplom Steuersachbearbeitung / Bilanzbuchhaltung) sowie das Controller Institut (Certified Group Accountant) an.

Akademischer Weg: Der akademische Weg für den Berufseinstieg in die Bilanzbuchhaltung führt bspw. durch ein betriebswirtschaftliches Studium mit dem Schwerpunkt Accounting und Steuern.

Eine ganz klare Grundvoraussetzung für die Bilanzbuchhaltung ist eine Vorliebe für Zahlen. Im Zeitalter der Digitalisierung solltest du auch eine gewisse IT-Affinität mitbringen, denn die (Bilanz-)Buchhaltung erfolgt über eine Software wie SAP oder BMD. Kenntnisse dieser Programme sind daher ein klares Plus bei der Jobsuche.

Das Berufsbild Bilanzbuchhalter:in ist eine sehr verantwortungsvolle Position, deshalb ist eine präzise und fehlervermeidende Arbeitsweise wesentlich. Weitere Persönlichkeitsmerkmale, die mitgebracht werden sollen, sind eine gewisse Organisation und Struktur, da Bilanzbuchalter die Erstellung des Jahresabschlusses übernehmen und diesbezüglich einen Zeitplan einhalten müssen. Zudem müssen im Zuge der Jahresabschlusserstellung auch Entscheidungen von den Bilanzbuchhalter:innen getroffen werden, somit ist Entscheidungsfähigkeit ein wesentliches Kriterium.

Eine:e Bilanzbuchhalter:in sollte eine präzise und fehlervermeidene Arbeitsweise beherrschen, um der verantwortungsvollen Position gerecht zu werden.

^{Arabel Senger, Personalberaterin}

Im Beruf der Bilanzbuchhaltung gibt es zwei wesentliche Herausforderungen:

• Zum einen die zunehmende Digitalisierung. Bilanzbuchhalter:innen sind für die diversen Prozesse in den Buchhaltungssoftwaren verantwortlich und müssen sicherstellen, dass die ordnungsgemäßen Grundsätze der Buchführung eingehalten werden. Für ältere Bilanzbuchhalter:innen kann es durchaus ein Problem sein, mit den digitalen Anforderungen Schritt zu halten
• Zum anderen muss ein:e Bilanzbuchalter:in immer up-to-date bleiben und die gesetzlichen Änderungen im Auge behalten. Die Neuerungen in Bezug auf Rechnungslegung & Steuern sind essenziell, um eine korrekte Ausführung der gesetzlichen Anforderungen zu gewährleisten.

Wie auch für den/die Buchhalter:in, gilt für den/die Bilanzbuchhalter:in das Motto: Je digitalisierter man arbeiten kann, desto flexibler sind die Arbeitsbedingungen. Der Beruf kann sowohl aus dem Büro als auch aus dem Home-Office ausgeübt werden, Reisetätigkeiten fallen kaum bis gar nicht an.

Die Erstellung des Jahresabschlusses stellt die Spitzenzeit in der Bilanzbuchhaltung dar. Zu dieser Zeit sind auch gewisse Urlaubssperren nicht unüblich.

^{Arabel Senger, Personalberaterin}

Fortbildungen und Weiterbildungen sind in diesem Beruf das A & O. Durch die gesetzlichen Änderungen, die laufend auftreten, ist es natürlich notwendig, regelmäßige Schulungen zu besuchen. Im Bereich Rechnungslegung & Steuern sollten unbedingt jährliche Updates gemacht werden. 

Ein:e Bilanzbuchhalter:in kann sich – mit viel Ehrgeiz – in folgende Richtungen entwicklen:

• Leiter:in der Buchhaltung
• Leiter:in der Bilanzbuchhaltung
• Leiter:in Finanzen
• Bestellung zum/zur öffentlichen Bilanzbuchhalter:in

Die Bestellung zum/zur öffentlichen Bilanzbuchhalter:in setzt die erfolgreiche Absolvierung von zwei schriftlichen und einer mündlichen kommissionellen Fachprüfung gemäß des Bilanzbuchhaltungsgesetzes voraus. Schafft man dies, kann anschließend auch der Werdegang zum Steuerberater einschlagen werden – Anstrengung lohnt sich also!

Sofern eine klassische Entwicklung von der Buchhaltung zur Bilanzbuchhaltung erfolgt, liegt das monatliche Gehalt zwischen € 3.000,00 und € 3.500,00.

Mit erster Bilanzierungserfahrung ist ein Monatsgehalt von € 3.700,00 und aufwärts möglich, mit zunehmender Erfahrung und Verantwortung steigt das Gehalt sukzessive an. Ein:e sattelfeste:r Bilanzierer:in mit langjähriger Erfahrung kann auch über € 5.000,00 brutto pro Monat verdienen.

Umfassende Informationen zur Bilanzbuchhalterausbildung - inklusive Kursangeboten und Prüfungsbedingungen sowie Karrierechancen - erhält man an den Bildungseinrichtungen WIFI, BFI, sowie an der Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer.

Gut Ding braucht Weile. Daher lautet unser Rat an zukünftige Bilanzbuchhalter:innen: Starte deine Karriere am besten als Buchhalter:in in einer Steuerberatungskanzlei und entwickle dich sukzessive zum/zur Bilanzbuchhalter:in weiter. Mit einschlägiger Berufserfahrung, dem Bilanzbuchhalterdiplom und jährlichen Updates im Bereich Rechnungslegung und Steuern steht deiner Karriere als Bilanzbuchhalter:in nichts mehr im Wege.