Die Vergütungsmodelle im Überblick
Von traditionellen Gehaltsstrukturen bis hin zu innovativen flexiblen Vergütungspaketen bietet der österreichische Arbeitsmarkt eine breite Palette an Möglichkeiten, dich für deine Leistungen zu entlohnen.
Das Gehalt
Das traditionelle Vergütungsmodell, bei dem Mitarbeiter:innen ein festes Monatsgehalt erhalten, ist in Österreich weit verbreitet. Bei diesem Modell hängt die Entlohnung nicht von der individuellen, messbaren Leistung der Arbeitnehmer:innen ab, sondern wird im Vorfeld – bei Unterzeichnung des Dienstvertrages – vereinbart. Grundlage für die Gehaltsverhandlung sind Faktoren wie die Qualifikation und die Erfahrung des Bewerbers/der Bewerberin, die zu besetzende Position und die Branch des Unternehmens. Natürlich gibt es im Laufe der Dienstjahre auch immer wieder Gehaltsanpassungen oder Gehaltserhöhungen, welche in ihrem Ausmaß durchaus auf deiner Leistung basieren können. Kollektivvertragliche Anpassungen der Mindestlöhne sind jedoch für den Arbeitgeber verpflichtend.
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Leistungsbezogene Vergütung: Prämien, Boni
Ein weiteres gängiges Vergütungsmodell ist die leistungsbezogene Vergütung, bei der Mitarbeiter:innen auf Grundlage ihrer Leistung zusätzliche Boni oder Prämien erhalten. Dieses Modell motiviert Arbeitnehmer:innen, sich stärker zu engagieren und bessere Ergebnisse zu erzielen, da ihre Entlohnung direkt mit ihrer Leistung verknüpft ist. Unternehmen können Leistungsziele festlegen, die individuell auf ihre Mitarbeiter:innen zugeschnitten sind, um die Motivation zu steigern und die Produktivität zu erhöhen. Allerdings kann die Implementierung dieses Modells komplex sein und erfordert eine genaue Leistungsbewertung.
Gewinnbeteiligung
Die Gewinnbeteiligung ist ein Vergütungsmodell, bei dem Mitarbeiter:innen einen Anteil am Unternehmensgewinn erhalten. Dieses Modell schafft eine direkte Verbindung zwischen dem Erfolg des Unternehmens und der Entlohnung der Arbeitnehmer:innen, da sie direkt von der finanziellen Leistung der Firma profitieren. Es motiviert die Mitarbeiter:innen, sich für den Erfolg des Unternehmens einzusetzen und sich aktiv am Erreichen der Unternehmensziele zu beteiligen. Jedoch kann die Gewinnbeteiligung in wirtschaftlich schlechten Zeiten zu einer geringeren Entlohnung führen, was für dich als Arbeitnehmer:in frustrierend sein kann.
Flexible Vergütungspakete
Im Zuge des Wandels in der Arbeitswelt gewinnen flexible Vergütungspakete zunehmend an Bedeutung. Diese Modelle ermöglichen es Mitarbeiter:innen, ihr Gehaltspaket an ihre individuellen Bedürfnisse anzupassen, indem sie zwischen verschiedenen Vergütungskomponenten wählen, wie z.B. Handykostenersatz, Fahrkostenersatz, zusätzliche Urlaubstage oder die Möglichkeit zum Homeoffice. Flexible Vergütungspakete erhöhen die Zufriedenheit und Bindung der Mitarbeiter:innen an das Unternehmen, da sie die Möglichkeit haben, ihre Vergütung an ihre persönlichen Lebensumstände anzupassen.
Zuckerl nach österreichischem Recht
In Österreich gibt es einige zusätzliche Leistungen, die Arbeitnehmer:innen üblicherweise erhalten, wie z.B. Sonderzahlungen oder die Abfertigung Neu.
Weihnachts- und Urlaubsgeld
Die meisten Unternehmen in Österreich gewähren den Arbeitnehmer:innen ein 13. und 14. Monatsgehalt. Diese zusätzlichen Löhne – Weihnachts- und Urlaubsgeld genannt – werden in der Regel im Mai/Juni und im November ausbezahlt. Mehr dazu findest du in unserem Artikel: Die Tradition des 13. und 14. Monatsgehalts: Ein Blick auf Österreichs Arbeitswelt.
Abfertigung Neu
Dein Arbeitgeber ist verpflichtet, ab dem 2. Monat deines Dienstverhältnisses einen Teil deines Bruttogehalts an die Österreichische Gesundheitskasse zu zahlen, welche diesen dann an die Betriebliche Vorsorgekasse weiterleitet. Wenn du aus dem Unternehmen austrittst, hast du unter bestimmten Voraussetzungen Anspruch auf den einbezahlten Betrag. Welche Voraussetzungen dies sind und was du sonst alles noch zum Thema Abfertigung Neu wissen musst, findest du hier: Abfertigung neu | Arbeiterkammer.