Überlege es dir gut
Eine Kündigung ist eine große und lebensverändernde Entscheidung – daher sollte man sie nie leichtfertig treffen und nie aus einer spontanen Emotion heraus. Überlege dir gut, was dir an deinem Job nicht gefällt, und wiege gründlich ab, ob eine Kündigung die beste Lösung für dein Problem ist. Denn schlechte Tage gibt es in jedem Job – das ist noch kein Grund das Handtuch zu werfen.
Doch grundlegende Faktoren, die deinen persönlichen Vorstellungen und Wünschen widersprechen, können Grund genug sein, einen Schlussstrich zu ziehen und sich einen neuen Job zu suchen. Hier einige Beispiele:
- Schlechte Bezahlung
- Keine Weiterentwicklungs- oder Karriereperspektive
- Ein attraktiveres Jobangebot hinsichtlich Bezahlung, Flexibilität, etc.
- Konflikte mit Kolleg:innen, die eine positive Arbeitsatmosphäre beeinträchtigen
- Persönliche Umstände wie Umzug oder gesundheitliche Probleme
- Unvereinbarkeit der eigenen Werte oder Ethik mit den Unternehmenszielen
- Anhaltende Unzufriedenheit mit dem aktuellen Arbeitsumfeld
- Mehr gute Gründe für einen Jobwechsel kannst du hier nachlesen: 7 gute Gründe, die für einen Jobwechsel sprechen
SIDE FACT
Dass diese Faktoren im Jahr 2023 zu den häufigsten Kündigungsgründen gehören, zeigt auch eine Studie des „StepStone-Jobreports 2023“, in dem es um Forderungen geht, die für Arbeitnehmer:innen immer wichtiger werden. Demnach sind Weiterbildungsmöglichkeiten für 63% der Befragten sehr wichtig, 77% legen großen Wert auf eine Work-Life-Balance, 50% fordern mehr Gehalt und 38% bestehen auf mehr Flexibilität.
Du hast dich bereits zu der Entscheidung durchgerungen, deinen Job aufzugeben? Dann steht die nächste Hürde an. Wie kündige ich richtig? Was muss ich beachten? Wie sage ich es meinem Vorgesetzten? Wir haben die wichtigsten Punkte für dich zusammengefasst.
Wann kann ich kündigen?
Das Allerwichtigste im Kündigungsprozess ist die Frage nach der Kündigungsfrist und dem Kündigungstermin. Wenn in deinem Dienstvertrag nichts anderes vereinbart wurde, dann beträgt deine Kündigungsfrist einen Monat und du kannst jeweils zum Monatsletzten deine Kündigung aussprechen.
Einige Arbeitgeber vereinbaren mit ihren Mitarbeiter:innen eine längere Kündigungsfrist (bis zu 3 Monaten, in Führungspositionen sogar noch länger) und oft wird auch die Monatsmitte als Möglichkeit zur Kündigung festgelegt. Wirf auf jeden Fall einen Blick in deinen Dienstvertag, um zu checken, ob du einer längeren Kündigungsfrist zugestimmt hast und wann deine Kündigungstermine anstehen.
Mehr Infos bezüglich arbeitsrechtlicher Regelungen findest du bei der Arbeiterkammer.
In welcher Form soll ich meine Kündigung einreichen?
Um eventuellen Streitfällen vorzubeugen, solltest du die Kündigung immer schriftlich einreichen. Das empfiehlt auch die Arbeiterkammer. In dem Schreiben sollte das Datum der Kündigung, deine Kündigungsfrist und dein letzter Arbeitstag angegeben sein.
Wenn du ein gutes Verhältnis zu deinem Vorgesetzten hast, reicht es auch mündlich, denn auch eine mündliche Kündigung ist gültig.
Du möchtest zum ersten Mal kündigen und bist dir unsicher, wie du es formulieren sollst?
Lade dir hier unsere kostenlose Vorlage herunter
Wie sage ich es meinem Vorgesetzten?
Du hast dich entschieden, deinen Job aufzugeben, hast die Kündigung schriftlich vorbereitet und alle Fristen korrekt berücksichtigt. Nun steht der Kündigung nichts mehr im Wege. Oder vielleicht doch?
Die größte Herausforderung ist für viele Menschen die Kommunikation der Kündigung an den Vorgesetzten. Dies kann zwei Gründe haben:
- Du hast kein gutes Verhältnis zu deinem Chef. Er ist möglicherweise cholerisch, du befürchtest, dass das Gespräch nicht gut verläuft.
- Du hast ein gutes Verhältnis zu deinem Chef und deinen Kolleg:innen, und daher hast du das Gefühl, illoyal zu sein und willst deinen Arbeitgeber mit der Kündigung nicht enttäuschen.
In beiden Fällen ist die Situation unangenehm - letztendlich führt aber kein Weg daran vorbei. Du kannst die Kündigung aber so professionell und respektvoll wie möglich durchführen. Hier sind einige Tipps dafür:
- Persönliches Gespräch: Du solltest deine Kündigung keinesfalls per Mail oder kommentarlos per Post senden. Ein persönliches Gespräch zeigt Respekt und Wertschätzung gegenüber deinem Arbeitgeber. Übergib deinem Vorgesetzten während des Gesprächs dein formelles Kündigungsschreiben.
- Bereite dich vor: Überlege dir im Voraus, wie du deine Kündigung begründen möchtest, aber vermeide negative Kommentare über das Unternehmen. Bleib sachlich und konzentriere dich auf deine persönlichen Gründe.
- Professionelles Verhalten: Halte das Gespräch professionell und konstruktiv. Bleib ruhig und höflich, selbst wenn das Gespräch emotional wird.
- Zeige Dankbarkeit und Wertschätzung: Bedanke dich für die Gelegenheit, in der Firma gearbeitet zu haben und kümmere dich um einen optimalen Übergabeprozess an deine:n Nachfolger:in.
Unser Fazit
