Warum ist Selbstreflexion so wichtig?
Wer Selbstreflexion betreibt, nimmt seine eigenen Handlungen, Gewohnheiten, Gedanken, Ziele, und Wünsche gründlich unter die Lupe. Durch dieses Aufzeigen und Hinterfragen soll Selbsterkenntnis entstehen, wodurch Verhaltensmuster, die dem eigenen Glück im Weg stehen, reduziert werden sollen. Vor allem in beruflicher Hinsicht gibt es oft Verbesserungspotenzial, das in den eigenen Händen liegt, aber durch mangelndes Bewusstsein der eigenen Bedürfnisse nicht ausgeschöpft wird. Reflektiert man nun jobbezogen, ergeben sich zwei wesentliche Eckpfeiler:
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Man erkennt, in welche Richtung man sich entwickeln möchte und kann dementsprechend Schritte setzen - Sei es eine Kündigung mit anschließendem Jobwechsel oder eine Beförderung beim aktuellen Arbeitgeber, eine Weiterbildung oder eine Gehaltserhöhung – hier sind keine Grenzen gesetzt.
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Man erkennt, in welche Richtung es nicht gehen soll. Mit der Erkenntnis, dass es im aktuellen Job in eine falsche Richtung geht, steht man vor der Entscheidung, die Problematik bei seinem Arbeitgeber anzusprechen und zu ändern, oder sich zu fragen, ob es Zeit für eine neue berufliche Herausforderung ist.
Die Selbstreflexion konkret auf das vergangene Jahr angewandt, führt dir deine aktuelle Situation vor Augen und gibt dir die Möglichkeit, das neue Jahr so zu gestalten, wie es für dich am erfolgreichsten wird. Damit du möglichst strukturiert vorgehen kannst, haben wir eine Checkliste mit 10 Fragen erstellt, die du dir im Zuge des Reflektierens stellen solltest.
Diese 5 Fragen solltest du an das vergangene Jahr stellen
1. Was war mein größter Erfolg?
Durch das Bestimmen deines größten Erfolges zeigt sich nicht nur, wo deine Stärken und Talente liegen und inwiefern sie in deinem Job zum Einsatz kommen. Es zeigt sich auch, was du als Erfolg definierst und was dir persönlich im Job am wichtigsten ist: Liegt dein Fokus eher auf Prämien, Beförderungen, abgeschlossenen Projekten oder Kollegenzusammenhalt? Solltest du dich für einen Jobwechsel entscheiden, ist dieses Wissen über dich selbst natürlich förderlich, um den richtigen Arbeitsplatz für dich zu finden.
2. Was war meine größte Herausforderung?
Diese Frage hilft dir zu erkennen, welche Aufgabenbereiche dir in deinem Job schwerfallen und ob du diese als aufregende Challenge siehst oder als Bürde, auf die du verzichten kannst.
3. Welche Projekte/Aufgaben haben mir besonders Spaß gemacht?
Fallen dir bei dieser Frage sofort mehrere Antworten ein? Das ist ein sehr gutes Zeichen und fällt zugunsten deines Jobs in die Waagschale. Du überlegst und überlegst, aber du kannst ad hoc keine Aufgabe nennen? Dann ist es vielleicht eine gute Idee, andere Stelleninserate zu durchstöbern und auszuloten, ob die Aufgabengebiete dort interessanter klingen.
4. Welcher Faktor hat mich dieses Jahr am meisten gestört?
Zu viele Überstunden? Zu wenig Eigenverantwortung? Oder ein zwischenmenschliches Problem mit einem/r neuen Kolleg:in? Wo auch immer der störende Faktor liegt, hier ist es wichtig abzuwägen, ob das Problem leicht zu ändern ist - etwa durch ein Gespräch mit dem Vorgesetzten - oder ob dies ein Knock-Out Kriterium darstellt, das einen Jobwechsel attraktiv erscheinen lässt.
5. Bin ich montags gerne zur Arbeit gegangen?
Wenn du zu den Menschen gehörst, die den Spaß an der Arbeit vor den Gehaltsfaktor stellen, dann ist dieser Punkt sicherlich der essenziellste, um deinen beruflichen Weg zu finden. Nichts spricht eindeutiger für einen Jobwechsel, als ein klares „Nein“ auf diese Frage.
Nachdem du das vergangene Jahr nun anhand dieser 5 Fragen reflektiert hast, zeichnet sich womöglich schon eine Tendenz ab, wo deine Reise hingehen soll. Bevor du alle Brücken hinter dir abbrichst und die Kündigung einreichst, solltest du noch einen prognostischen Blick auf das kommende Jahr werfen, und dir die folgenden 5 Fragen stellen:
Diese 5 Fragen solltest du an das neue Jahr stellen
1. Gibt es offene Ziele, die ich bei meinem derzeitigen Arbeitgeber noch erreichen möchte?
Bevor du das Boot verlässt, solltest du dich fragen, ob es noch Aufgaben oder Projekte gibt, bei denen du dich noch gerne einbringen würdest. Immerhin kennst du das Unternehmen, für das du aktuell tätig bist, während du nach einem Jobwechsel erst in die Prozesse des neuen Arbeitgebers eingearbeitet werden musst.
2. Bin ich gehaltlich dort, wo ich sein möchte?
Spaß an der Arbeit ist wichtig und darf nicht unterschätzt werden – am Ende des Tages machst du deinen Job aber des Geldes wegen. Am Ende des Monats sollte also ein angemessener Betrag auf deinem Lohnzettel stehen. Klar, mehr geht immer – wichtig ist aber zu wissen, ob du fair bezahlt wirst. Mit dem kununu Gehaltscheck kannst du genau das austesten und erfährst, ob du im nächsten Mitarbeitergespräch mehr Gehalt einfordern kannst sowie ob ein anderer Arbeitgeber dich besser bezahlt.
3. Möchte ich mich weiterentwickeln und ist das in meinem derzeitigen Job möglich?
Diese Frage zielt auf mögliche Beförderungen und Aufstiegschancen ab. In kleineren Unternehmen sind die Hierarchien oft flach und die Aufstiegschancen meist begrenzt. Arbeitest du in einem solchen Unternehmen, solltest du dich fragen, wie wichtig dir der Faktor einer steilen Karrierelaufbahn ist.
4. Was fehlt mir in meinem aktuellen Job bzw. welche Vorteile könnte ein neuer Job bringen?
Hier geht es um konkrete Benefits wie flexible Arbeitszeiten oder Home-Office, die du in deinem Job vermisst und die deine Work-Life-Balance verbessern würden. Die meisten Arbeitgeber bieten heutzutage zahlreiche Benefits an, da der Markt einen Mangel an Bewerbern aufweist und neue Mitarbeiter:innen heiße Ware sind. Somit findest du mit Sicherheit schnell neue Angebote, die deinen Wünschen diesbezüglich entsprechen, solltest du dich für den Jobwechsel entscheiden.
5. Würde ich meinen jetzigen Job vermissen?
Die am Ende des Jahres sentimentale Frage. Ähnlich wie auch Frage Nr. 5, fasst sie deine allgemeine Zufriedenheit und Bindung an deinen Job zusammen. Hier solltest du auf dein Bauchgefühl hören und dir vorstellen, wie es wäre, im neuen Jahr tatsächlich nicht mehr jeden Morgen in dein gewohntes Umfeld zu kommen.
Fazit: Neues Jahr, neue Chancen