Artikel von Diana Frommwald

SHARE  

Employee Reskilling: Quereinsteiger:innen als Chance im Immobilien- und Rechnungswesen

In einer Zeit, in der der Fachkräftemangel die Wirtschaftslandschaft prägt, stehen Unternehmen vor der Herausforderung, offene Stellen nicht nur schnell, sondern auch mit qualifizierten Fachkräften zu besetzen. Gleichzeitig sind klassische Karrierewege nicht mehr die einzige Option, um gut ausgebildete Talente zu gewinnen. Der Quereinstieg und das gezielte Reskilling von Mitarbeitenden rücken immer stärker in den Fokus. Doch wo macht es für Unternehmen besonders Sinn, Quereinsteiger:innen einzusetzen, und wie gelingt eine erfolgreiche Einschulung? Dieser Artikel beleuchtet die strategischen Vorteile und gibt konkrete Beispiele aus den Bereichen Immobilien und Rechnungswesen.

INHALT

Employee Reskilling, Quereinstieg Rechnungswesen und Immobilienbranche

Warum Reskilling und Quereinsteiger:innen ein Muss sind

Reskilling – also das gezielte Weiterbilden von Mitarbeitenden für neue Aufgaben – ist längst kein Trend mehr, sondern ein zentraler Baustein moderner Personalstrategien. Die Vorteile liegen auf der Hand: 

  • Flexibilität: Quereinsteiger:innen bringen oft Fähigkeiten aus anderen Branchen mit, die innovatives Denken und neue Perspektiven fördern. 

  • Motivation: Viele Menschen, die den Schritt in einen neuen Beruf wagen, sind intrinsisch motiviert und lernbereit. 

  • Schnelligkeit: Statt monatelang Bewerber:innen zu suchen, können Unternehmen mit Reskilling bestehende oder neue Mitarbeitende schnell auf spezifische Aufgaben vorbereiten. 

  • Kostenersparnis: Reskilling ist oft günstiger als langwierige Rekrutierungsprozesse und kann durch Förderprogramme unterstützt werden.

Die entscheidende Frage ist jedoch, in welchen Bereichen Quereinsteiger:innen wirklich einen Mehrwert bringen und wie Unternehmen diese Potenziale optimal nutzen können.

Quereinstieg in die Immobilienbranche

Die Immobilienbranche steht vor mehreren Herausforderungen: eine steigende Nachfrage nach Immobilienservices, komplexe regulatorische Anforderungen und eine digitale Transformation, die traditionelle Arbeitsweisen auf den Kopf stellt. Hier sind Quereinsteiger:innen besonders wertvoll, da die Branche diverse Rollen zu bieten hat – vom Vertrieb über die Projektentwicklung bis hin zum Facility-Management. 

Warum Quereinsteiger:innen ideal sind:

  1. Vielfältige Fähigkeiten: Berufsfelder wie der Einzelhandel, die Hotellerie oder der Kundenservice bringen Soft Skills wie Verhandlungsgeschick, Empathie und Problemlösungskompetenz mit, die sich perfekt auf den Immobiliensektor übertragen lassen. 
  2. Flexibilität im Mindset: Quereinsteiger:innen aus anderen Branchen haben oft keine festgefahrenen Arbeitsmuster und können sich leichter an die dynamischen Anforderungen der Immobilienwelt anpassen. 
  3. Technologische Offenheit: In der Immobilienbranche sind digitale Tools wie CRM-Systeme oder PropTech-Lösungen auf dem Vormarsch. Wer als Quereinsteiger:in aus der IT- oder Tech-Branche kommt, bringt oft bereits Erfahrung im Umgang mit solchen Technologien mit.

Wo setzt man Quereinsteiger:innen ein?

  • Immobilienvermittlung: Besonders im Vertrieb sind kommunikative Fähigkeiten und eine kundenorientierte Haltung wichtiger als ein branchenspezifischer Background. Hier kann ein intensives Schulungsprogramm fit für den Job machen. 
  • Projektmanagement: Organisationstalente aus anderen Branchen, wie Eventplanung oder Bauwesen, können ihre Fähigkeiten nahtlos in die Immobilienentwicklung übertragen. 
  • Facility-Management: Technisches Grundverständnis gepaart mit einer pragmatischen Herangehensweise macht Quereinsteiger:innen in dieser Rolle wertvoll. 

Praxis-Tipp:

Unternehmen sollten auf strukturierte Onboarding-Programme setzen, die technisches Know-how und Branchenkenntnisse vermitteln. 

Quereinstieg im Rechnungswesen

Auch das Rechnungswesen ist ein Bereich, in dem Unternehmen von Reskilling profitieren können. Obwohl dieser Sektor traditionell als stark reglementiert und spezifisch wahrgenommen wird, gibt es zahlreiche Möglichkeiten für Quereinsteiger:innen – insbesondere angesichts des Fachkräftemangels und der Digitalisierung.

Warum Quereinsteiger:innen ideal sind:

  1. Analytische Fähigkeiten: Viele Berufe, wie die Arbeit im Controlling, der Buchhaltung oder im Finanzwesen, setzen analytisches Denken voraus. Diese Fähigkeit findet man in unterschiedlichen Branchen, wie z. B. in der Ingenieurwissenschaft oder im Projektmanagement. 
  2. Affinität zu Zahlen: Mitarbeitende aus Bereichen wie dem Handel oder der Logistik arbeiten oft schon mit Kennzahlen und KPIs, was den Übergang ins Rechnungswesen erleichtert. 
  3. Digitales Know-how: Moderne Buchhaltung erfordert den Einsatz von Softwarelösungen wie SAP oder DATEV. Quereinsteiger:innen mit IT-Kenntnissen können hier eine wertvolle Bereicherung sein. 

Wo setzt man Quereinsteiger:innen ein? 

  • Buchhaltung: Wer eine hohe Zahlenaffinität und Genauigkeit mitbringt, kann mit gezielter Weiterbildung – z. B. einem Buchhaltungslehrgang – schnell in diesem Bereich Fuß fassen. 
  • Controlling: Projektmanager oder Analysten aus anderen Branchen können ihre Skills direkt auf Aufgaben im Controlling übertragen. 
  • Steuerberatung: Besonders in kleineren Steuerberatungskanzleien sind Quereinsteiger:innen gefragt, die nach einer Weiterbildung spezifische Aufgaben übernehmen können.

Praxis-Tipp: 

Ein Mix aus Praxis und Theorie ist der Schlüssel. Unternehmen sollten Quereinsteiger:innen ermöglichen, neben der praktischen Einarbeitung auch an Fachkursen oder Zertifizierungen teilzunehmen. Förderprogramme wie jene der Wirtschaftskammer können diese Maßnahmen unterstützen.

So gelingt die erfolgreiche Integration

Die Integration von Quereinsteiger:innen ist kein Selbstläufer – sie erfordert Planung, Ressourcen und eine gezielte Strategie. Hier sind einige bewährte Ansätze:

1. Gezieltes Recruiting: Stellenanzeigen sollten klar kommunizieren, dass auch Quereinsteiger:innen willkommen sind. Ein Fokus auf übertragbare Fähigkeiten statt spezifischer Berufserfahrung ist hier entscheidend.

2. Individuelle Weiterbildungsprogramme: Unternehmen sollten maßgeschneiderte Schulungen anbieten, die auf die Bedürfnisse der Quereinsteiger:innen und die Anforderungen der Branche abgestimmt sind. 

3. Mentoring: Die Begleitung durch erfahrene Kolleg:innen erleichtert den Einstieg und sorgt für eine schnellere Integration. 

4. Kulturelle Offenheit: Eine Unternehmenskultur, die Diversität und neue Perspektiven fördert, ist der Schlüssel, um Quereinsteiger:innen langfristig zu binden. 

Unser Fazit: Reskilling als Wettbewerbsvorteil

Unternehmen, die sich offen gegenüber Quereinsteiger:innen zeigen und in Reskilling investieren, gewinnen nicht nur Zugang zu einem breiteren Talentpool, sondern auch an Innovationskraft. Gerade in dynamischen Branchen wie der Immobilienwelt oder dem Rechnungswesen sind Quereinsteiger:innen oft der Schlüssel, um nicht nur den Fachkräftemangel zu bekämpfen, sondern auch langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. 

Die Suche nach passenden Quereinsteiger:innen und die Gestaltung von Reskilling-Strategien sind Herausforderungen, die spezifisches Know-how und ein gutes Gespür für Talente erfordern. Wir unterstützen Sie gerne bei der Suche nach den richtigen Quereinsteiger:innen – kontaktieren Sie uns noch heute!

Ähnliche Beiträge