Wirtschaftslage & Unsicherheit als Treiber für Jobwechsel
Die angespannte Wirtschaftslage beeinträchtigt die Zufriedenheit vieler Arbeitnehmer:innen im Finanzbereich spürbar. Auf die Frage „Wirkt sich die aktuell schlechte konjunkturelle Situation negativ auf Ihre Arbeitszufriedenheit aus?“ antworteten 29 % mit „Ja“. Für erschreckende 28 % bedeutet die Wirtschaftslage sogar eine spürbar negative Auswirkung auf das Einkommen.
Dieser Druck spiegelt sich direkt in der Wechselbereitschaft wider: 48 % der Befragten planen, 2025 den Job zu wechseln, weitere 28 % ziehen es zumindest in Betracht. Nur 24 % der Arbeitnehmer:innen fühlen sich in ihrem aktuellen Job langfristig sicher. Fehlende Wertschätzung oder finanzielle Einbußen führen direkt zu einer Neuorientierung.
Erhebungsdetails der Umfrage
An der Umfrage nahmen insgesamt 1.054 Arbeitnehmer:innen im Finanzbereich teil, davon 93 % aus Österreich und 7 % aus Deutschland. Die Altersstruktur reicht von 26 bis 65 Jahren, wobei die größte Gruppe zwischen 36 und 45 Jahren (32 %) liegt, gefolgt von den 46- bis 55-Jährigen (31 %) und den 26- bis 35-Jährigen (25 %). Die Geschlechterverteilung zeigt eine leichte Mehrheit weiblicher Teilnehmer:innen: 56 % der Befragten waren Frauen, 44 % Männer. Diese Stichprobe liefert somit wertvolle Einblicke in die Perspektiven berufserfahrener Arbeitnehmer:innen im deutschsprachigen Raum.
Damit repräsentiert die Umfrage eine Gruppe, die sich mitten im Berufsleben befindet – Arbeitnehmer:innen mit fundierter Erfahrung, die einerseits Stabilität suchen, andererseits aber auch offen für Veränderungen sind, wenn sie langfristig keine Perspektiven mehr sehen.
Hauptgründe für Unzufriedenheit im aktuellen Job
Neben wirtschaftlicher Unsicherheit gibt es klare interne Faktoren, die Arbeitnehmer:innen zur Kündigung bewegen. Auf die Frage „Warum denken Sie über einen Jobwechsel nach?“ wurden drei Hauptgründe am häufigsten genannt:
- Mangelnde Aufstiegsmöglichkeiten & Perspektiven – Fehlende Entwicklungschancen sind für viele ein zentraler Kündigungsgrund.
- Unzufriedenheit mit der Führungskraft – Schlechte Führung und fehlende Wertschätzung treiben Arbeitnehmer:innen aus Unternehmen.
- Fehlender Teamfit & Teamspirit – Wer sich nicht ins Team integriert fühlt, sucht sich eine neue berufliche Heimat.
Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass viele Beschäftigte nicht nur nach finanziellen Verbesserungen suchen, sondern aktiv nach einem Arbeitsumfeld, das Entwicklungsperspektiven, eine wertschätzende Führung und ein starkes Teamgefühl bietet.
Was macht Arbeitgeber:innen attraktiv?
Wer sich beruflich verändern möchte, achtet bei der Jobsuche auf verschiedene Faktoren. Die Umfrage zeigt, dass Arbeitnehmer:innen vor allem folgende Aspekte in ihrem künftigen Job schätzen:
- Interessante Aufgaben & Inhalte – Herausforderungen und Abwechslung sind entscheidend für die Motivation.
- Guter Teamfit & Teamspirit – Zwischenmenschliche Faktoren spielen eine entscheidende Rolle bei der Jobzufriedenheit.
- Gute Chemie mit der Führungskraft – Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Vorgesetzten ist essenziell.
Eine deutliche Parallele zu den Kündigungsgründen: Dieselben Aspekte, die Arbeitnehmer:innen aus Unternehmen treiben, sind auch die Faktoren, die neue Arbeitgeber:innen attraktiv machen. Unternehmen, die Talente halten wollen, sollten daher gezielt an ihrer Führungskultur, Teamstrukturen und spannenden Aufgabengebieten arbeiten.
Welche Faktoren motivieren aktiv zum Jobwechsel?
Während Unzufriedenheit oft der Auslöser für den Gedanken an einen Wechsel ist, gibt es auch externe Faktoren, die Arbeitnehmer:innen aktiv dazu bewegen, sich neu zu orientieren. Die drei größten Wechselmotivatoren sind:
- Mehr Gehalt – Die Bezahlung bleibt der wichtigste Treiber für einen Jobwechsel.
- Interessante Aufgaben & Inhalte – Wer sich unterfordert fühlt, sucht nach neuen Herausforderungen.
- Aufstiegsmöglichkeiten & Perspektiven – Entwicklungschancen sind ein Schlüsselfaktor für langfristige berufliche Zufriedenheit.
Bemerkenswert: Die Kriterien für den Jobwechsel sind identisch mit denen für die Jobwahl. Das zeigt: Wechselbereite Arbeitnehmer:innen sind nicht nur an kurzfristigen Verbesserungen interessiert, sondern suchen gezielt nach Arbeitgeber:innen, welche sowohl finanzielle als auch inhaltliche und strukturelle Anreize bieten.
Die Ergebnisse der Umfrage decken sich mit den aktuellen Marktbeobachtungen von Schulmeister Management Consulting. Mag. Matthias Schulmeister, Geschäftsführer der Schulmeister Management Consulting GmbH, erklärt:
"Wir sehen aktuell, dass die wirtschaftliche Unsicherheit viele Arbeitnehmer:innen unter Druck setzt – sei es durch stagnierende Gehälter, steigende Lebenshaltungskosten oder die Sorge um die eigene berufliche Zukunft. Das Bedürfnis nach finanzieller Stabilität ist so groß wie lange nicht, weshalb das Gehalt der wichtigste Treiber für einen Jobwechsel bleibt. Gleichzeitig suchen viele aber auch nach einem Arbeitsplatz, der Sicherheit, Perspektiven und ein wertschätzendes Umfeld bietet. Unternehmen, die diese Bedürfnisse erkennen und darauf eingehen, werden in den kommenden Jahren einen klaren Vorteil im Wettbewerb um Talente haben."
Die vollständigen Umfrageergebnisse finden Sie hier:
Über Schulmeister
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