Studie: Die Bedeutung von LinkedIn wächst
In der heutigen digitalen Ära hat sich die Art und Weise, wie Menschen nach beruflichen Möglichkeiten suchen, stark verändert. Networking auf Social Media ist eine gängie Praxis, wenn es um Personalsuche geht. Doch auch Bewerber:innen durchforsten Online-Profile von Unternehmen und deren Führungskräften. Und was sie dort finden, beeinflusst ihre Entscheidung, wo sie arbeiten möchten und wo sie sich schlussendlich bewerben. Immer mehr Top-Talente entscheiden sich dafür, ihren nächsten Karriereschritt auch nach dem Mentor oder der Mentorin auszurichten, von dem/der sie lernen können. Daher ist es für Führungskräfte zur Pflicht geworden, sich auf den Sozialen Medien ausführlich zu präsentieren und eine Personal Brand aufzubauen. Und das nicht nur im Bereich der Personalsuche, sondern auch in anderen Geschäftsbeziehungen. Dies bestätigt auch eine BDU-Studie aus dem Jahr 2021. Demnach informieren sich 75% der B2B-Entscheider im Vorfeld auf Social Media über einen Dienstleister, 67% der Top-Entscheider erwarten von einem CEO sogar, dass dieser ein öffentliches Social Media Profil hat.
Achtung: Ein gut gepflegtes Unternehmensprofil reicht nicht aus. Beim Personal Branding geht es um den Menschen dahinter – also die Führungskraft.
Corporate Influencer: Vordenker im War of Talents
Führungskräfte, die sich online als Vordenker und Experten in ihrem Bereich positionieren, haben einen klaren Vorteil im "War of Talents". Sie können ihre Expertise und Erfahrung mit potenziellen Kandidaten teilen und so eine persönliche Bindung aufbauen, bevor es überhaupt zu einem Bewerbungsgespräch kommt. Dies gelingt mit dem persönlichen Profil einer Führungskraft besser als mit einem Unternehmensprofil, was vor allem an diesen Gründen liegt:
- Größere Reichweite: Der LinkedIn Algorithmus bevorzugt persönliche Profile im Gegensatz zu Unternehmensprofilen. Daher erreicht ein privates Profil mehr Nutzer:innen.
- Potenzial zur Identifikation: Menschen identifizieren sich eher mit Personen als mit gesichtslosten Unternehmen, was langfristig zu mehr Vertrauen führt.
- Authentizität: Corporate Influencer strahlen durch ihre persönliche Note eine gewisse Authentizität aus, was wiederum bei den Nutzer:innen ankommt.
- Informeller Content: Corporate Influencer müssen nicht perfekt sein, jedoch informativ und nahbar. (Quelle: omr.com)
LinkedIn eignet sich als Plattform dazu am besten, denn dort liegen die Motive von Unternehmen und Nutzer:innen näher beieinander als auf anderen sozialen Medien. Während Unternehmen Employer Branding betreiben oder über ihre Dienstleistungen informieren wollen, sind Nutzer:innen auf der Suche nach Interaktionen mit für sie interessanten Firmen, nach Recruiter:innen oder nach Jobs. (Quelle: omr.com)
Doch wie genau funktioniert der Aufbau einer Personal Brand? Wie schafft man es, einen erfolgreichen Online-Auftritt hinzulegen?
Eine starke Personal Brand:
…ist klar definiert
…ist einzigartig
…hat klare Werte
…kennt ihre Zielgruppe
…ist sichtbar
Quelle: Personal Brand erarbeiten. Leitfaden für Coaches
Basierend auf diesen Kriterien, sollten Sie sich also die folgenden Fragen stellen, um eine starke Personal Brand aufzubauen:
a.) Wie möchte ich von außen wahrgenommen werden? Welches Image möchte ich vertreten? Womit möchte ich assoziiert werden?
b.) Wen möchte ich ansprechen?
c.) Wie erreiche ich meine Zielgruppe?
Während die Punkte a und b sich um grundlegende inhaltliche Fragen drehen, geht es bei Punkt c um das „Wie?“. Und hier kommt LinkedIn mit seinem Potenzial ins Spiel.
Eine Checkliste für Ihr LinkedIn Profil
Um das Beste aus Ihrem LinkedIn Auftritt rauszuholen, sollten Sie gewisse Kriterien erfüllen. Diese Checkliste fasst die wichtigsten Must-Haves zusammen:
- Professionelles Foto: Verwenden Sie ein professionelles, aktuelles und ansprechendes Foto, das Vertrauen und Seriosität ausstrahlt.
- Headline: Hier sollte der Name des Unternehmens und Ihre Funktion angeführt sein. Ergänzen Sie Ihre Headline durch eine starke Message, die etwas über Ihre Person aussagt.
- Ihre Position: Beschreiben Sie Ihre aktuelle Funktion nun genauer, wobei Sie anführen sollten, ob Sie eine nationale oder globale Führungsposition innehaben. Verlinken Sie zum Unternehmensprofil, um die Marke nochmal zu unterstreichen.
- Info: Hier haben Sie die Möglichkeit, den LinkedIn-Nutzer:innen einen Einblick in Ihre größten Meilensteine zu geben und Ihr USP zu kommunizieren.
- Interessen: Lassen Sie Ihre LinkedIn Community an Ihren Interessen teilhaben, indem Sie diese anführen und Unternehmen folgen, die diese verkörpern. Es darf hier gerne ein Mix aus privaten und beruflichen Vorlieben sein. Sie sind Weinliebhaber? Folgen Sie einem großen, nationalen Weinhandelunternehmen. Sie spielen gerne Tennis? Folgen Sie einem bekannten Tennisverein. Als CFO interessieren Sie sich naturgemäß für Finanzen? Folgen Sie facheinschlägigen Institutionen.
- Weiterbildungen & Kenntnisse: Führen Sie Ihre Qualifikationen und Ihre Fähigkeiten an und positionieren Sie sich dadurch als Experte/als Expertin Ihrer Branche.
- Hintergrund: Die Hintergrundgrafik Ihres LinkedIn Profils sollte Ihre Unternehmensbrand oder das Unternehmenslogo zeigen.
Für Sie als LinkedIn Profi sind diese Tipps selbstverständlich? Gut so! Für LinkedIn Newbies sind sie essenziell und unbedingt zu beachten!
Wenn Sie hinter alle Punkte dieser Checkliste guten Gewissens ein Häkchen setzen können, dann geht es nun weiter zum zweiten Schritt. Ihr LinkedIn Profil ist nun bestens gepflegt – jetzt muss es auch gesehen werden!
Unsere Tipps für Ihre LinkedIn Aktivität
Um Ihre Reichweite und Ihre Sichtbarkeit auf LinkedIn zu vergrößern, müssen Sie Ihre Aktivität auf der Plattform steigern. Hier sind unsere Tipps:
- Veröffentlichen Sie regelmäßig Beiträge: Teilen Sie Ihre Gedanken zu aktuellen Themen in Ihrer Branche, interessante Artikel oder Videos – und das mehrmals in der Woche. Bleiben Sie dabei jedoch realistisch: Keiner erwartet von Ihnen, dass Sie zwei Mal die Woche einen längeren Textbeitrag inklusive professioneller Bilder aus dem Ärmel schütteln. Versuchen Sie dennoch, Ihr Netzwerk regelmäßig auf dem Laufenden zu halten. Hier ein paar Tipps:
#1 Stellen Sie wöchentlich eine Frage zu einem aktuellen Finanzthema oder einer Herausforderung, um Interaktionen und Diskussionen anzuregen. Zum Beispiel: "Was sind Ihrer Meinung nach die größten Finanzherausforderungen für Unternehmen in diesem Quartal? Ich freue mich auf Ihre Einsichten und Diskussionen in den Kommentaren. #FinanceInsights"
#2 Teilen Sie wöchentlich ein inspirierendes Zitat oder eine kurze Weisheit im Zusammenhang mit Finanzen oder Leadership. Zum Beispiel: "„Erfolg ist nicht das Endprodukt, sondern der Prozess.“ - Welche Weisheit motiviert Sie diese Woche? #FinanceLeadership #Inspiration"
#3 Fassen Sie wöchentlich in ein bis zwei Sätzen die wichtigsten Branchennews oder Entwicklungen zusammen und geben Sie einen kurzen Kommentar dazu ab. Zum Beispiel: "Diese Woche in der Finanzbranche: Neue regulatorische Änderungen treiben Innovationen voran. Wie werden sich diese auf Ihr Unternehmen auswirken? #FinanceTrends #RegulatoryUpdates"
#4 Teilen Sie in wenigen Sätzen eine Erfolgsgeschichte oder Leistung Ihres Teams oder Unternehmens und betonen Sie Ihre Rolle dabei. Zum Beispiel: "Stolz darauf, Teil eines Teams zu sein, das durch Effizienzsteigerungen im Finanzbereich Kosten um 15% reduzieren konnte. Ein Blick hinter die Kulissen. #BusinessAchievements #FinanceEfficiency"
#5 Starten Sie wöchentlich eine kurze Umfrage zu einem relevanten Finanzthema und bitten Sie Ihre Follower um ihre Meinung. Zum Beispiel: "Welches Finanzinstrument halten Sie derzeit für die vielversprechendste Investition? Stimmen Sie ab und teilen Sie Ihre Gedanken in den Kommentaren. #FinancePoll #InvestmentTrends"
- Kommentieren Sie Beiträge: Beteiligen Sie sich an Diskussionen und bringen Sie Ihre Expertise ein. Antworten Sie auch auf Kommentare, die andere unter ihren Beiträgen hinterlassen.
- Treten Sie Gruppen bei: Finden Sie Gruppen, die sich mit Ihren Interessensgebieten befassen, und werden Sie aktiv.
- Vernetzen Sie sich: Knüpfen Sie Kontakte zu anderen Kolleg:innen, Expert:innen und potenziellen Kandidaten.