Artikel von Matthias Schulmeister

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Grüner, Sozialer, Transparenter: Wie die ESG-Verordnung Unternehmen und Personal verändert

In einer Zeit, in der der Schutz der Umwelt und die Förderung sozialer Verantwortung für Unternehmen immer wichtiger werden, hat die ESG-Verordnung eine bedeutende Rolle übernommen. Diese Verordnung, die Unternehmen dazu verpflichtet, ihre Nachhaltigkeitsaspekte zu berichten und zu verbessern, hat sowohl Auswirkungen auf Ressourcen als auch auf Personal. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, welche Auswirkungen dies sind, aber auch welche Vorteile ESG bringen kann.

INHALT

Was ist die ESG-Verordnung und worauf zielt sie ab?

ESG steht für Environment, Social and Governance und bezieht sich auf die Überwachung und Bewertung der Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungsaspekte von Unternehmen. Die ESG-Verordnung ist eine gesetzliche Regelung, die Unternehmen dazu verpflichtet, Informationen zu diesen Aspekten bereitzustellen und über ihre Leistung in Bezug auf Nachhaltigkeit und Verantwortung zu berichten. Dabei geht es im Wesentlichen um die folgenden drei Punkte:

Environment: In Bezug auf die Umweltaspekte bezieht sich die ESG-Verordnung auf die Vermeidung von Umweltverschmutzung und den Schutz natürlicher Ressourcen:

  • Energieeffizienz: Wir wird der Energieverbrauch minimiert? Wird auf erneuerbare Energien umgestiegen?
  • Abfallmanagement: Wie werden Abfälle vermieden? Wird recycelt?
  • Schutz der Umwelt: Wie wird der Schutz von Landschaft, Flora und Fauna und anderen natürlichen Ressourcen gewährleistet?
  • Emissionsmanagement: Wie werden Treibhausgasemissionen minimiert? Welchen Beitrag leistet man zur Reduzierung des Klimawandels?

Social:  In Bezug auf die sozialen Aspekte bezieht sich die ESG-Verordnung auf die Arbeitsbedingungen, die Menschenrechte und die soziale Verantwortung von Unternehmen.

  • Arbeitsbedingungen: Wie werden gerechte und sichere Arbeitsbedingungen, einschließlich Löhne, Gehälter, Arbeitszeiten etc. für Mitarbeiter:innen gewährleistet?
  • Menschenrechte: Wie werden Menschenrechte respektiert und geschützt? Wie sieht es mit Rechten von Frauen, Minderheiten und anderen benachteiligten Gruppen aus?
  • Soziale Verantwortung: Wie wird die soziale Verantwortung wahrgenommen? Gibt es Unterstützung für Gemeinden oder örtliche Organisationen?

Governance: In Bezug auf die Governance-Aspekte bezieht sich die ESG-Verordnung auf die Führungspraktiken und -verantwortungen von Unternehmen.

  • Verantwortliches Management: Inwiefern wird Verantwortung für die Geschäftstätigkeit und Geschäftspraktiken übernommen?
  • Transparenz: Unternehmen müssen transparent über ihre Geschäftspraktiken und -verantwortungen berichten, um eine offene und vertrauenswürdige Beziehung zu ihren Stakeholdern aufzubauen.
  • Verwaltungskontrolle: Wie werden interne Kontrollen und Überwachungsmechanismen eingesetzt, um sicherzustellen, dass das Unternehmen seine Verantwortungen erfüllt?
  • Verantwortung gegenüber Aktionären: Inwiefern wird Verantwortung gegenüber Aktionären wahrgenommen? Gibt es eine faire und offene Unternehmensführung und eine angemessene Gewinnverteilung?

Ziel der ESG-Verordnung ist es, Investoren und andere Interessengruppen mit umfassenden Informationen über die Nachhaltigkeit von Unternehmen zu versorgen, damit sie ihre Investitionsentscheidungen auf eine fundierte Weise treffen können. Die Verordnung zielt darauf ab, dass Unternehmen ihre Praktiken und Prozesse verbessern, um die Umweltbelastung zu minimieren und ihre soziale Verantwortung zu erfüllen.

Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) wird gestaffelt umgesetzt: Im Dezember 2022 verabschiedet, muss die nationale Umsetzung bis 30. Juni 2024 erfolgen. Ab Januar 2024 gilt sie für Unternehmen, die bereits nach der Non-Financial Reporting Directive (NFRD) berichtspflichtig waren. Größere Unternehmen und Konzerne, bisher nicht berichtspflichtig, folgen im Januar 2025. Kapitalmarktorientierte KMUs können die Erstanwendung optional bis Januar 2026 aufschieben, mit einer möglichen Fristverlängerung bis 2028. Aktuelle Details finden sich auf der WKO-Website.

Nachhaltige Verstärkung durch ESG Recruiting mit Schulmeister

Um die organisatorischen Herausforderungen der ESG-Verordnung erfolgreich zu meistern und die besten Talente für Ihr Unternehmen zu gewinnen, können Sie auf die Expertise von Schulmeister zählen. Als Personalvermittlung mit klarem Fokus auf den Finanzbereich wissen wir, worauf es beim Recruiting für ESG-Positionen ankommt. Egal ob Expert:in ESG Regulatorik, Spezialist:in Nachhaltigkeitsberichterstattung oder Controller:in mit Schwerpunkt ESG - wir kennen die neuen Berufsbilder und finden die passenden Mitarbeiter:innen für Ihr Team

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Die Auswirkungen der ESG-Verordnung auf Unternehmen

Die Einhaltung der ESG-Verordnung stellt Unternehmen vor eine organisatorische Herausforderung. Es müssen intern Ressourcen geschaffen werden, entsprechendes Personal wird gefordert, Expertise ist gefragt - wir haben die 5 größten Herausforderungen zusammengefasst.

Die 5 größten Herausforderungen der ESG-Verordnung

1. Der Mangel an Personal

Der Aufwand, der betrieben werden muss, um die ESG-Verordnung ausreichend zu erfüllen, ist groß. Daher schaffen es Unternehmen höchstwahrscheinlich nicht, das Arbeitspensum mit ihren bestehenden Personalressourcen abzudecken. Die Folge: Mehr Personal muss her. Das Problem betrifft aber nicht nur die Quantität des Personals – jene Mitarbeiter:innen, die an der ESG-Berichterstattung arbeiten, müssen auch entsprechend qualifiziert sein. Unternehmen, die bisher wenig oder keine Kapazitäten im Bereich Nachhaltigkeit aufgebaut haben, müssen nun handeln. So müssen beispielsweise spezialisierte Fachkräfte eingestellt werden, um Nachhaltigkeitsberichte zu erstellen oder die ESG-Performance des Unternehmens zu messen und zu überwachen.

"Für die Arbeit an der ESG-Verordnung prädestiniert sind Mitarbeiter:innen, die eine gute Vorstellung davon haben, wie man abstrakte Themen messbar und greifbar machen kann"

Mag. Matthias Schulmeister

 

2. ESG-Awareness schaffen

Hat man nun das entsprechende Personal – sei es aus bestehenden Ressourcen gewonnen oder neu eingestellt- müssen möglicherweise trotzdem noch Awareness-Building-Maßnahmen gesetzt werden. Das bedeutet, dass zusätzliche Schulungen stattfinden müssen, um die Anforderungen der ESG-Verordnung verständlich für alle Beteiligten und somit umsetzbar zu machen. Die Mitarbeiter:innen müssen auf das Thema sensibilisiert werden, was wiederum zeitliche Ressourcen in Anspruch nimmt. In dem Artikel von PWC lesen Sie mehr über die Herausforderungen bei der Erfüllung von ESG-Vorschriften in HR-Abteilungen.

 

3. Eine Frage des Geldes

Die ESG-Verordnung kann zu erhöhten Kosten für Unternehmen führen, da zusätzliche Ressourcen und Budgets bereitgestellt werden müssen, um die Anforderungen zu erfüllen. Dies betrifft insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen, die möglicherweise nicht von Haus aus über die notwendigen Ressourcen verfügen. Die Kosten können beispielsweise durch die Einstellung von Beratern, durch die Implementierung von Software-Tools oder durch den Aufbau interner Kapazitäten entstehen.

 

4. Die Überwindung von Grenzen

Die Erfüllung der Anforderungen der ESG-Verordnung erfordert in der Regel eine abteilungsübergreifende Zusammenarbeit und Koordination innerhalb eines Unternehmens. Um die Umwelt-, Sozial- und Governance-Risiken und -Chancen des Unternehmens zu identifizieren, zu messen, zu bewerten und zu managen, müssen verschiedene Abteilungen wie das Nachhaltigkeits-, Finanz-, Risiko-, Personal- und Beschaffungsmanagement eng zusammenarbeiten. Für viele Unternehmen bedeutet dies eine organisatorische Transformation.

Geschäftsführer und Eigentümer Matthias Schulmeister gibt in einem Artikel der Presse seine Expertenmeinung zum Thema ESG-Berichtspflicht ab. Das Fazit: Auf Unternehmen wartet Arbeit. Lesen Sie jetzt den ganzen Artikel 

 

5. ESG als gelebte Praxis?

Im Großen und Ganzen stellt die ESG-Verordnung die Unternehmen vor zwei große Aufgaben:

  • Zum einen muss die Berichterstattung ordnungsgemäß und den Anforderungen entsprechend durchgeführt werden. ESG-Leistungen müssen dazu regelmäßig überwacht, aktualisiert und berichtet werden. Dies erfordert einen gut organisierten und systematischen Berichterstattungsprozess, um sicherzustellen, dass alle Informationen zuverlässig und konsistent sind.
  • Zum anderen müssen die ESG-Praktiken natürlich auch tatsächlich gelebt werden, denn: Selbst die beste Berichterstattung kann keine fehlende Praxis ersetzen. Um dies zu erreichen, müssen möglicherweise seit Jahren etablierte und erfolgreiche Prozesse des Unternehmens geändert werden.

Die Vorteile der ESG-Verordnung: So kann Ihr Unternehmen punkten

Bei allen Herausforderungen, die die ESG-Verordnung bereitstellt, sollte man aber nicht außer Acht lassen, dass diese auch gewisse Vorteile für Unternehmen bringt. Hier eine kleine Liste:

  • Verbessertes Image: Ein transparentes und glaubwürdiges ESG-Profil kann das Ansehen des Unternehmens bei Kunden, Investoren, Mitarbeiter:innen und anderen Interessengruppen verbessern und das Vertrauen in das Unternehmen stärken.
  • Mitarbeiterbindung und -gewinnung: Ein glaubwürdiges ESG-Profil kann dazu beitragen, talentierte Mitarbeiter:innen zu gewinnen und zu halten, insbesondere junge Fachkräfte, die sich für soziale und ökologische Themen engagieren.
  • Zugang zu Kapital: Investoren und Kreditgeber achten zunehmend auf die ESG-Performance und bevorzugen Unternehmen mit einem starken ESG-Profil. Ein starkes ESG-Profil kann daher den Zugang zu Kapital und Finanzierung verbessern.
  • Kosteneinsparungen: Nachhaltigkeitsmaßnahmen können auch zu Kosteneinsparungen führen, beispielsweise durch die Reduzierung von Energie- und Materialverbrauch oder die Optimierung von Lieferketten.

Fazit

Schulmeister Recruiting Personalvermittlung Personalberaterin lächelnd Michaela

Ein starkes ESG-Profil fördert das Vertrauen in Ihr Unternehmen

Die ESG-Verordnung ist eine außerordentliche organisatorische Challenge – auf Unternehmen wartet ein großer Aufwand zu bewältigen. Gerade in der heutigen Zeit aber – in Zeiten der New Work Strömung - wollen sich Bewerber:innen mit dem Unternehmen, für das sie arbeiten, identifizieren und fragen nach den Werten und der Kultur ihres (zukünftigen) Arbeitgebers. In diesem Zusammenhang ist ein starkes ESG-Profil eine gute Möglichkeit, sich nach außen zu präsentieren und im Recruiting mit der Konkurrenz mitzuhalten.

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