Artikel von Stefan Bäuchl

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Controlling Fachkräfte finden: Die richtigen Talente für die verschiedenen Disziplinen im Controlling

Wer an Controlling denkt, hat oft automatisch Budgetplanung, Kostenrechnung oder das monatliche Reporting im Kopf. Doch das moderne Controlling ist weit mehr als ein „Zahlenlieferant“. Es ist ein strategischer Partner der Unternehmensführung – und spielt gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit, Fachkräftemangel und Transformation eine zentrale Rolle. Für Unternehmen, die sich zukunftssicher aufstellen wollen, und für Recruiter:innen, die Controlling Fachkräfte finden möchten, lohnt sich ein genauerer Blick auf die verschiedenen Disziplinen des Controllings. Denn: Je besser die Struktur und Aufgabenverteilung im Controlling verstanden wird, desto gezielter kann nach passenden Profilen gesucht – und die Organisation effizienter gesteuert werden.

INHALT

Controlling Fachkräfte finden

Controlling Fachkräfte finden durch das Kennen der Disziplinen

Wir haben die einzelnen Disziplinen und Ausprägungen des Controllings für Sie zusammengefasst: 

1. Operatives Controlling: Das Fundament der Steuerung

Das operative Controlling fokussiert sich auf die kurz- bis mittelfristige Planung, Steuerung und Kontrolle. Es bildet das Rückgrat des täglichen Unternehmensgeschehens. Die Aufgaben im Überblick: 

  • Budgetierung, Forecasts, Kostenplanung 
  • Abweichungsanalysen und Soll-Ist-Vergleiche 
  • Aufbau und Überwachung von Leistungskennzahlen (KPIs) 
  • Laufende Effizienzanalysen auf Kostenstellen- oder Projektebene 

Für Recruiter:innen ist wichtig zu wissen: Operative Controller:innen brauchen exzellente Excel- und ERP-Kenntnisse, ein gutes Zahlengefühl und eine strukturierte Arbeitsweise. Sie sind unverzichtbare Sparringspartner für das operative Management. 

2. Strategisches Controlling: Weichenstellung für die Zukunft 

Im Gegensatz zum operativen Controlling schaut das strategische Controlling in die Zukunft. Es unterstützt das Management bei der nachhaltigen Ausrichtung des Unternehmens und liefert Entscheidungsgrundlagen auf Basis langfristiger Analysen.  

Typische Aufgaben sind: 

  • Markt- und Wettbewerbsanalysen 
  • Entwicklung und Bewertung von Geschäftsstrategien 
  • Risikomanagement und Frühwarnsysteme 
  • Strategische Zielsysteme und Balanced Scorecards 

Hier braucht es analytisch denkende Persönlichkeiten mit Business-Verständnis und Weitblick. Strategische Controller:innen agieren oft eng an der Seite der Geschäftsführung oder als interne Berater:innen. 

Das Institut für Management und Controlling der WHU bietet vertiefende Einblicke in die Rolle des strategischen Controllings und dessen Bedeutung für die Unternehmensführung.  

3. Projektcontrolling: Kontrolle auf Zeit 

Projekte – ob IT-Rollout, Standortverlagerung oder Prozessoptimierung – sind heute aus keinem Unternehmen mehr wegzudenken. Das Projektcontrolling übernimmt dabei die kaufmännische Steuerung temporärer Vorhaben. Dazu zählen: 

  • Überwachung von Zeit-, Kosten- und Ressourcenplänen 
  • Wirtschaftlichkeitsanalysen und Meilenstein-Controlling 
  • Schnittstellenmanagement mit Projektleitung und Fachabteilungen 

Gerade in der Rekrutierung technischer oder interdisziplinärer Projekte spielt diese Controlling-Disziplin eine wichtige Rolle. Hier sind Controller:innen gefragt, die nicht nur zahlenaffin, sondern auch kommunikativ stark und flexibel im Projektkontext agieren. 

4. Investitions- und Finanzcontrolling: Kapital effizient steuern 

Die langfristige Stabilität eines Unternehmens hängt maßgeblich davon ab, wie Investitionen geplant und finanziert werden. Das Investitions- und Finanzcontrolling ist dafür zuständig, Renditepotenziale und Risiken im Blick zu behalten. 

Zu den zentralen Aufgaben zählen: 

  • Bewertung von Investitionsvorhaben (z. B. Kapitalwertmethode) 
  • Cashflow- und Liquiditätsplanung 
  • Analyse der Finanzierungsstruktur und Kapitalbindung 
  • Unterstützung bei Finanzierungsentscheidungen (z. B. Fremd- vs. Eigenkapital) 

In der Besetzung dieser Positionen achten Unternehmen besonders auf analytische Tiefe, fundierte Bilanzkenntnisse und Erfahrung im Umgang mit Banken oder Investoren. 

5. Nachhaltigkeitscontrolling / ESG-Controlling: Reporting mit Zukunft

Mit wachsendem Druck durch Regulierungen (CSRD, EU-Taxonomie) und gesellschaftliche Erwartungen hat sich das Nachhaltigkeitscontrolling (auch ESG-Controlling genannt) als neue Disziplin etabliert. 

Hier werden ökologische, soziale und Governance-Kriterien messbar gemacht – und ins interne und externe Reporting integriert. Aufgaben sind etwa: 

  • Entwicklung von ESG-Kennzahlen und Zielsystemen 
  • Nachhaltigkeitsberichte und Datenaufbereitung für Stakeholder 
  • Schnittstellenarbeit mit CSR, HR und Legal 

Diese Rolle ist besonders für Unternehmen im Wandel spannend – und für Recruiter:innen ein Zukunftsfeld. Kandidat:innen brauchen Know-how in Controlling, aber auch ein Gespür für Nachhaltigkeit und regulatorische Entwicklungen. 

6. Vertriebs- und Marketingcontrolling: Der Kunde im Fokus 

Wie erfolgreich sind unsere Vertriebsmaßnahmen? Welche Marketingkampagne bringt wirklich Leads? Im Vertriebs- und Marketingcontrolling geht es darum, genau das messbar zu machen. Typische Aufgaben: 

  • Umsatz- und Absatzanalysen nach Segmenten 
  • Deckungsbeitragsrechnung und Preisstrategien 
  • ROI-Berechnungen von Kampagnen 
  • Forecasts für Vertriebspipeline und Absatzmärkte 

Controller:innen in diesem Bereich brauchen neben betriebswirtschaftlichem Know-how auch ein Verständnis für Kundenverhalten, CRM-Systeme und oft auch digitale Marketingtools. 

Einen Überblick über alle Disziplinen des Controllings – von klassisch bis spezialisiert – findet man auch im Controlling-Wiki der IGC, einer frei zugänglichen Fachplattform für Controlling-Praktiker.

Warum das Verständnis der Controlling-Disziplinen für Recruiter:innen so wichtig ist

Wer Fachkräfte im Controlling sucht, sollte die Unterschiede der Disziplinen genau kennen. Denn nicht jede:r Controller:in ist für jede Aufgabe geeignet. Während operative Controller:innen vor allem intern und zahlenorientiert arbeiten, sind strategische Controller:innen oft extern orientiert und kommunikationsstärker. Projektcontroller:innen müssen agil und belastbar sein, ESG-Controller:innen regulatorisch versiert und thematisch breit aufgestellt.

Ein gezieltes Matching spart Zeit, reduziert Fehlbesetzungen und stärkt langfristig die Leistungsfähigkeit des Unternehmens.

Fazit: Controlling ist ein strategischer Erfolgsfaktor – in vielen Ausprägungen

Controlling ist nicht gleich Controlling. Die Disziplinen sind vielfältig, komplex und in vielen Unternehmen längst spezialisiert. Für Unternehmenslenker:innen bedeutet das: Die richtige Organisation der Controlling-Funktion ist ein strategischer Erfolgsfaktor. Für Recruiter:innen heißt es: Nur wer die spezifischen Anforderungen kennt, kann die passenden Talente identifizieren und begeistern.

Ob Budget, Strategie, Nachhaltigkeit oder Projekte – wer im Controlling auf die richtigen Fachkräfte setzt, steuert sicherer durch jede Herausforderung.

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