Wie sollte mein Lebenslauf aussehen?
Wie der perfekte CV aussieht, haben wir dir anhand unserer Checkliste der 10 Must- Haves für deinen Lebenslauf bereits gezeigt. Es gibt jedoch auch vermeintlich hilfreiche Tipps, die im Internet kursieren und die du dir besser nicht zu Herzen nehmen solltest, wenn du dich für eine Stelle bewirbst. Hier sind unsere Top 4 der dümmsten und schlechtesten CV-Tipps aller Zeiten:
Anti-Tipp 1: Verzichte auf Monatsangaben
Ein weit verbreiteter Irrglaube besagt, dass das Weglassen der Monatsangaben in deinem Lebenslauf kurze Arbeitsverhältnisse tarnen kann. So kann beispielsweise eine Anstellung, die nur von Dezember 2022 bis Februar 2023 angedauert hat, als 2022-2023 dargestellt werden, und somit würde aus drei Monaten ein vermeintliches Jahr werden. Die Idee dahinter ist, sich durch diesen Trick den Arbeitgebern nicht als Job Hopper zu präsentieren.
Warum ist dieser Tipp schlecht?
- Zum einen durchschauen Unternehmen diese Masche sehr wahrscheinlich. Wenn sie auf einen Lebenslauf stoßen, der keine Monate angibt, weckt dies sofort Verdacht. Es könnte den Eindruck erwecken, dass du versuchst, etwas zu verbergen, wodurch deine Vertrauenswürdigkeit beschädigt wird.
- Zum anderen: Selbst wenn du Glück hast und damit durchkommst, spätestens beim Vorstellungsgespräch könntest du nach den genauen Daten deiner Tätigkeiten gefragt werden. Dies könnte dich in eine peinliche Situation bringen.
Wie macht man es besser?
Die bessere Alternative ist es, ehrlich zu sein. Solltest du tatsächlich nur für kurze Zeit bei einem Unternehmen gearbeitet haben, dann bilde das auch so in deinem Lebenslauf ab. Gleichzeitig solltest du aber auch die Gründe für den kurzen Zeitraum erklären. Vielleicht hast du ein Projekt abgeschlossen, eine besondere Erfahrung gemacht oder dich weiterentwickelt? Ehrlichkeit zahlt sich langfristig aus.
Anti-Tipp 2: Fasse deine Jobs zusammen
Hier geht es wieder um das Problem des Job Hoppings und der zeitlich zu kurzen Anstellungen. Es kursiert der Tipp, mehrere ähnliche Positionen im Lebenslauf zusammenzufassen, um den Eindruck zu erwecken, dass man diesen Job in diesem Zeitraum in ein und demselben Unternehmen ausgeführt hat. Ein Beispiel: Du warst von Februar 2020 bis März 2021 bei Firma X als Marketing Manager:in tätig, von April 2021 bis April 2022 bei Firma Y in derselben Funktion. Im CV würdest du dann anführen „Marketing Managerin, Februar 2020 bis April 2022“. Somit fakest du wie auch bei Anti-Tipp 1 die Dauer deiner Arbeitsverhältnisse.
Warum ist dieser Tipp schlecht?
- Zunächst einmal nimmst du dir selbst die Möglichkeit, dem Unternehmen deine spezifischen Fähigkeiten, Erfahrungen und Erfolge zu präsentieren, die du in den verschiedenen Positionen erworben hast. Es gehen wichtige (positive) Details deiner beruflichen Entwicklung verloren.
- Darüber hinaus wirst du wieder spätestens im Vorstellungsgespräch auffliegen. Dein Gegenüber wird dich nach Einzelheiten zu dem Unternehmen und zu deinen Tätigkeiten fragen, worauf du dich in Widersprüche verstricken könntest.
Wie macht man es besser?
Sei stolz auf deine beruflichen Erfahrungen und führe deine verschiedenen Positionen auch getrennt an. Liste deine Aufgabengebiete pro Position auf und betone, was du in jeder dieser Rollen erreicht hast. Dies zeigt, dass du über eine breite Palette von Erfahrungen und Fähigkeiten verfügst und in der Lage bist, dich in verschiedenen Umgebungen anzupassen.
Anti-Tipp 3: Halte deinen Lebenslauf neutral, damit er zu möglichst vielen Unternehmen passt
Ein weiterer verbreiteter Irrglaube bei der Lebenslaufgestaltung ist, dass dein Lebenslauf so neutral wie möglich sein sollte, um für viele verschiedene Unternehmen geeignet zu sein.
Warum ist dieser Tipp schlecht?
Ein neutraler und unpersönlicher Lebenslauf kann dazu führen, dass du in der Masse untergehst. Arbeitgeber suchen oft nach Kandidat:innen, die nicht nur die erforderlichen Fähigkeiten und Qualifikationen für die gesuchte Position mitbringen, sondern auch Begeisterung für die Branche zeigen und zum Unternehmen passen.
Wie macht man es besser?
Dein Lebenslauf darf deine Persönlichkeit und deine Interessen widerspiegeln – vor allem, wenn sie zum Unternehmen passen. Wenn du dich zum Beispiel als Buchhalter:in in einem Theater bewirbst, dann kann es sehr hilfreich sein, wenn du dein kulturelles Interesse und deine Theaterbegeisterung bei deinen Hobbys und Interessen anführst. Oder wenn du als Controller:in in einem medizinischen Unternehmen arbeiten möchtest, dann schreibe gerne deine ehrenamtliche Tätigkeit beim Roten Kreuz in deinen CV. Die Angaben können dich im Bewerbungsprozess sehr weit bringen – sie sollten allerdings immer der Wahrheit entsprechen.
Anti-Tipp 4: Gestalte deinen Lebenslauf so lange wie möglich
Ein häufiger Mythos ist, dass ein langer Lebenslauf beeindruckender wirkt und mehr Chancen auf ein Vorstellungsgespräch bietet. Einige Bewerber:innen neigen daher dazu, ihren CV mit unwichtigen Informationen zu überladen, um die Länge zu erhöhen.
Warum ist dieser Tipp schlecht?
Ein langer CV kann abschreckend wirken und dadurch die Aufmerksamkeit seines Lesers/seiner Leserin verlieren. Wenn du zu viele unwichtige Details hinzufügst, können außerdem relevante Informationen untergehen.
Wie macht man es besser?
Es ist wichtig, sich auf die relevanten Qualifikationen, Erfahrungen und Erfolge zu konzentrieren. Ein prägnanter und informativer Lebenslauf, der auf das zugeschnitten ist, was Unternehmen suchen, ist weitaus wirkungsvoller als ein aufgeblähter Lebenslauf.